Im integrativen Wohnen finden psychisch beeinträchtigte Erwachsene einen Ort, der ihnen Halt und Orientierung bietet. Das Team um Marjanka Aeschlimann begleitet die Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben, und nach Möglichkeit wird der Übergang in eine autonome Wohnform gefördert. In diesem Wohnangebot der Quellenhof-Stiftung finden aktuell 21 erwachsene Menschen ein Zuhause, in 2er- oder 3er-Wohngemeinschaften.
Das Angebot bietet Bewohnenden ein eigenständiges Leben in einem sicheren Rahmen. Alle Bewohnenden haben eine Bezugsperson. Täglich gibt es eine Stunde Gemeinschaftszeit für Gespräche, Spiele oder praktische Hilfe. Wöchentlich findet ein WG-Abend statt, an dem gekocht wird und aktuelle Anliegen besprochen werden. Jeden Monat besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Gemeinschaftsabend oder an einem gemeinsamen Ausflug mit Bewohnenden und Team. Einmal im Jahr geht es für eine Woche in die Ferien – eine wertvolle Zeit, um Beziehungen zu stärken.
Viele Bewohnende haben schwere psychische Erkrankungen und lange Klinikaufenthalte hinter sich. Im integrativen Wohnen bekommen sie Zeit und Raum, um sich in ihrem Tempo weiterzuentwickeln. Manche brauchen punktuelle Hilfe, andere Unterstützung bei Behördengängen oder in Alltagsfragen. Wichtig ist: Sie wissen, dass sie nicht allein sind.
Die Arbeit im integrativen Wohnen erfordert viel Geduld. «Die Bewohnenden bestimmen das Tempo, nicht wir», sagt Marjanka Aeschlimann. Fortschritt bedeutet nicht immer grosse Schritte – oft ist es schon ein Erfolg, wenn jemand stabil bleibt.
Luzia (Name geändert) ist ein Beispiel für eine positive Veränderung. Schon seit ihrer Kindheit befand sie sich in psychologischer Behandlung, erlebte viele Klinikaufenthalte und verschiedene betreute Wohnformen. Alles ohne nachhaltige Stabilität. Im integrativen Wohnen fand sie Halt, Struktur und Gemeinschaft. Besonders die gemeinsamen Abende gaben ihr ein Gefühl von Zugehörigkeit. Heute kann sie ihren Alltag selbst bewältigen, ist gestärkt in ihrem Selbstvertrauen und schaut positiv in die Zukunft.
Durch dieses Wirken werden Klinikaufenthalte reduziert, Betreuungskosten gesenkt und Menschen nachhaltig gestärkt. Für Marjanka ist klar: «Das Schönste an meiner Arbeit ist, dass die Menschen gerne hier sind. Sie wollen in ihrem Leben weiterkommen. Und wir dürfen sie dabei begleiten.»
Psychisch beeinträchtigte Erwachsene mit Unterstützungsbedarf finden im integrativen Wohnen der Quellenhof-Stiftung ein Zuhause.
Wir begleiten die Bewohnenden in ihrem Alltag und unterstützen sie dabei, ihr soziales Netzwerk zu pflegen oder aufzubauen.
Text: Sandro Corrado und Elisabeth Skottke